Wie kommt das Wissen ins Langzeitgedächtnis?
Studienzeit heißt auch Prüfungszeit. In regelmäßigen Abständen wird der Wissensstand überprüft: Klausuren und mündliche Prüfungen stehen auf dem Programm. Gerade beim Fernstudium ist man mehr auf sich allein gestellt und der noch zu lernende Stoff erscheint unbezwingbar zu sein. Bestimmte Techniken und Lernstrategien ermöglichen es, dass Gelerntes besser abgespeichert und abgerufen werden kann.
Um schnell viel Wissen ins Gedächtnis zu bekommen, empfiehlt die Psychologin Dr. Kathrin Schütz Folgendes:
- Einfach mal anfangen! Erstmal aufräumen, putzen, den Kühlschrank neu sortieren, T-Shirts bügeln – was tun wir nicht alles, um uns bloß nicht an den Schreibtisch setzen zu müssen. Prokrastination ist ein völlig normales Verhalten bei ungeliebten Aufgaben. Es ist aber gut, einfach mal anzufangen, dann läuft der Rest (fast) von selbst.
- Häppchenweise und auf mehrere Tage verteilt lernen. Immer wieder Pausen machen, an die frische Luft gehen und etwas ganz Anderes machen. Wie genau wird lernen, hängt von den eigenen Vorlieben ab. Jeder ist da anders. Der Eine ist mehr visuell orientiert, der Andere lernt besser mit angewandten Beispielen, der Nächste kann vielleicht gut auswendig lernen.
- Ähnliche Fächer nicht hintereinander weg lernen. Ansonsten vermischen sich die Informationen. Am Abend vor einer Klausur sollte man sich auch nicht mit den Inhalten eines anderen Fachs beschäftigen.
- Abwechslung schaffen. Inhalte nicht immer in der gleichen Reihenfolge lernen, sondern den Ablauf ändern, also zum Beispiel die letzten Kapitel eines Lehrbuches (?) zuerst lernen oder mittendrin anfangen. Die vorderen Kapitel können die meisten oft besser, diesem einseitigen Wissen kann man so vorbeugen.
- Eigene Beispiele aus dem Lernstoff bilden. Es ist wichtig, zu verstehen, was man tut, anstatt etwas bloß auswendig zu lernen.
- Mit anderen austauschen und sich abfragen lassen. Durch die Auseinandersetzung mit anderen, die womöglich in der gleichen Situation sind, wird der Lernstoff noch einmal anders verarbeitet. Andere Menschen stellen auch andere Fragen und ermöglichen so einen anderen Zugang zum Erlernten. Auch derjenige, der die Fragen stellt, lernt dabei etwas. Die Tiefe der Verarbeitung ist wichtig. Ich verstehe und wende an, um anderen Fragen zu stellen.
- Am letzten Abend vor der Klausur keine neuen Inhalte mehr lernen. Der gelernte Stoff kann am Abend vor der Klausur gerne noch wiederholt werden, aber es sollten keine neuen Bücher und Informationen mehr besorgt werden. Schauen Sie am Abend vor der Klausur nicht mehr nach weiteren und neuen Infos, sondern vertrauen Sie auf Ihr Skript. Ansonsten entstehen Interferenzeffekte: Neue und alte Informationen überlagern und behindern sich gegenseitig.
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